Wenn Du auch schon mal auf einem Turnier warst, hast Du Dich bestimmt auch schon gefragt, was genau die Richterinnen eigentlich sehen wollen. Mal merkt man in den Kommentaren, dass sie auf das eine Wert legen, in der nächsten Prüfung sind plötzlich andere Dinge wichtig. Wie findet man denn als Reiterin seinen Weg durch diesen Dschungel?
Nun, um es gleich vorweg zu nehmen: es wäre vermessen, diese Frage hier in einem kurzen Artikel vernünftig beantworten zu wollen. Denn: bevor man sich zur Turnierrichterprüfung anmelden darf, muss sie oder er zunächst 3 Jahre lang bei erfahrenen Kolleginnen in die Ausbildung gehen. Und hierbei wird genau das gelehrt: was ist wirklich wichtig, was ist nicht so furchtbar wichtig. Worauf muss das Augenmerk gelegt werden, was ist eher ein kleinerer Fehler.
Ausbildungsskala Pferd
Ganz grob kann ich Dir auf jeden Fall sagen, dass die Ausbildungsskala das A und O der Reiterei ist. Das aller, aller wichtigste ist erstmal, dass Dein Pferd im Takt geht. Ist hier etwas nicht in Ordnung gibt das wirklich deutlichen Abzug. Direkt daran schließt sich die Losgelassenheit, denn wir wollen locker über den Rücken schwingende Pferde. Erst im weiteren Verlauf kommen Anlehnung, Schwung, Geraderichtung und Versammlung mit zum Tragen.
Ausbildungsskala Reiter
Ebenso wie beim Pferd gibt es natürlich die Ausbildungsskala des Reiters. Hier ist zunächst das Wichtigste, dass Du im Gleichgewicht sitzt und losgelassen in die Bewegung des Pferdes mit eingehen kannst. Im weiteren Verlauf werden die korrekte Hilfengebung und die Zusammenwirkung der Hilfen immer wichtiger.
Verschiedene Klassen und Schwerpunkte
Und dann gibt es natürlich noch die unterschiedlichen Prüfungen mit ihren verschiedenen Klassen und Schwerpunkten. Die Unterteilung der einzelnen Klassen geht von E (Einsteiger) bis S (Schwer). Dazu gibt es aber auch in den einzelnen Klassen noch Unterschiede. So legt beispielsweise eine DressurPFERDEprüfung der Klasse A einen völlig anderen Schwerpunkt als eine DressurREITERprüfung der Klasse A. Und wieder anders sieht es in der Dressurprüfung der Klasse A aus. Ich habe das für Euch mal in der Grafik (hol Dir die Grafik hier als PDF) hier übersichtlich zusammengestellt, worauf die Richterinnen schwerpunktmäßig achten. Das gilt, wenn in den Klassen E – M gemeinsam gerichtet wird, wenn also beide an einem Tisch sitzen.
Außerdem gibt es dazu auch ein Youtube Video, das ich vor einiger Zeit mal gemacht habe.
Geheimtipp Turnierschreiberin
Zum Abschluss ist mir natürlich klar, dass das hier alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und Dir jetzt noch nicht vollkommen klar sein kann, in welcher Prüfung bei welcher Klasse die Richterinnen worauf genau schwerpunktmäßig achten. Wie gesagt, dafür dauert die Richterausbildung ja auch etwas länger ?. Aber ich denke einen guten ersten Überblick gibt Dir der Artikel.
Und natürlich habe ich zum Abschluss auch noch einen weiteren guten Tipp für Dich, denn es gibt einen relativ einfachen Weg, wie Du einen noch besseren Einblick bekommst, worauf Richterinnen achten: Melde Dich einfach beim nächsten Turnier freiwillig als Schreiberin! Das ist super interessant! Zugegeben: zum Zuschauen kommst Du dabei relativ wenig. Und Dir wird im Anschluss vermutlich die Hand ein bisschen wehtun. Aber wenn Du das ein paar Mal bei verschiedenen Richtern gemacht hast, bekommst Du schon ein ganz gutes Gefühl dafür, wo die Schwerpunkte in welcher Prüfung liegen. Und wer weiß – vielleicht entscheidest Du Dich ja im Anschluss auch dazu, den gleichen Weg wie ich zu gehen. Irgendwann fand ich das nämlich so interessant, dass ich mich für die Richterausbildung entschieden habe. Und das Richteramt braucht dringend Nachwuchs!
* Du kannst Dich jederzeit problemlos mit einem einzigen „Klick“ wieder austragen. Bis dahin liegen Deine angegebenen Daten sicher bei Mailchimp, meinem eMail Provider. Sowohl Mailchimp als auch ich sind natürlich verpflichtet, Deine Daten nicht an Dritte weiter zu geben.
0 Kommentare