Eine Frage, die ich als Richterin und Trainerin häufig gestellt bekomme ist die Frage, wie häufig man sein Pferd am besten dressurmäßig arbeiten sollte.

Die Antwort ist ganz einfach: so oft, wie es beiden Spaß macht. Und das wiederum ist von Pferd zu Pferd und von Reiter zu Reiter unterschiedlich. Da musst du einfach schauen, dass du eine gute Antenne für dein Pferd entwickelst und ebenso auch dich selbst im Blick behältst. Wenn du von Arbeit oder Familie gestresst in den Stall gehst und innerlich angespannt oder geladen bist wird es sicher sehr schwierig, locker und leicht Dressurlektionen zu reiten. Da kann es sinnvoller sein, einfach nur am langen Zügel ein bisschen im Schritt zu reiten und sich mit jemandem aus dem Stall dabei nett zu unterhalten oder einfach mal auch gar nicht in den Sattel zu steigen sondern sich nur ein bisschen mit dem Pferd zu beschäftigen. Das entspannt ungemein!

Trab Stellung Losgelassenheit Natur Onlinereitschule Galoppenjo

Es macht nämlich auch gar keinen Sinn, Lektionen immer und immer wieder zu üben, wenn dabei die Lockerheit und der Spaß verloren gehen. Dabei fällt dann nämlich auch die Natürlichkeit hinten runter. Wir reiten Dressur ja nicht zum Selbstzweck! Vielmehr soll das dressurmäßige Arbeiten dazu führen, dass euer Pferd gut bemuskelt ist. Durch die richtige Muskulatur kann es dann euer Reitergewicht gut ausbalancieren und tragen ohne dabei längerfristig irgend einen Schaden an Sehnen, Bändern und Knochen zu nehmen.

Deshalb ist es ja auch für die Freizeitreiter unter uns wichtig und sinnvoll, dass sie die Grundsätze der Dressur verstehen und ihre Pferde danach arbeiten können. Aber genauso wichtig ist es für die sportorientierten Reiter, dass ihr mit eurem Pferd auch mal entspannt am hingegebenen Zügel ins Gelände reitet.

Was übrigens auch ganz hervorragend geht ist beides miteinander zu kombinieren! Im Gelände dressurmäßig reiten. Es macht nämlich nicht nur euch unheimlich Spaß, wenn ihr die natürlichen Gegebenheiten der Natur für euer Training nutzt. Hierzu werdet ihr demnächst auch einen ausführlicheren Post unter der Kategorie Training mit schönen Praxisbeispielen finden. Aber ein kleines erstes Beispiel möchte ich dir vorab hier schon mal erklären: wenn du zum Beispiel gerade dabei bist, vermehrt darauf zu achten, dass dein Pferd hinten unter tritt und vermehrt Last aufnimmt, dann kannst du das hervorragend an einem kleinen Hang üben. Durch die Fliehkraft wird dein Pferd ganz natürlich dazu angeregt, die Hinterhand vermehrt unter den Schwerpunkt durchschwingen zu lassen. Ganz einfach geht das, indem du einen kleinen Hang im Schritt gerade runter reitest und immer wieder zum Halten durchparierst. Bei jeder dieser ganzen Paraden schiebst du quasi fast automatisch die Hinterhand deines Pferdes vermehrt unter dich. Probiere es einfach mal aus!

Galopp, Losgelassenheit, Spaß, Reiten, Onlinereitschule, Galoppenjo, Marion Irmer

So, und nun die spannende Frage: war das dann jetzt dressurmäßiges Arbeiten oder war es ein Ausritt? Siehst du und genau deshalb kann man da keine Pauschalantwort geben. Abwechslung ist wichtig und Spaß bei beiden Partnern am dressurmäßigen Reiten.

Ja, ich merke es schon. Du hättest trotzdem gerne eine Auskunft von mir die dir eine Richtschnur gibt, wie viele Tage einer Woche es sinnvoll ist. Da würde ich dann sagen – wenn du mich nun unbedingt festnageln willst – dass ich maximal vier mal in der Woche dressurmäßig Arbeiten würde. Die anderen drei male halte ich es für sinnvoll einfach mal etwas anderes zu machen. Es gibt so viel: Cavalettiarbeit, Gelände, Springen, Longe, Bodenarbeit, einfach mal nichts…

Hier habe ich für Dich mal eine kleine Tabelle gebastelt, wie ein Wochenplan aussehen könnte:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Longe Gymnastizierung (=Dressur) Gelände Gymnastizierung (=Dressur) Springgymnastik Gymnastizierung (=Dressur)

Gymnastizierung

(= Dressur)

 

So, und jetzt viel Spaß deinem Pferd uns dir beim Dressurtraining oder einfach mal nur so! Immer dran denken, leicht und locker soll es gehen und beiden Partnern Spaß machen.

* Du kannst Dich jederzeit problemlos mit einem einzigen „Klick“ wieder austragen. Bis dahin liegen Deine angegebenen Daten sicher bei Mailchimp, meinem eMail Provider. Sowohl Mailchimp als auch ich sind natürlich verpflichtet, Deine Daten nicht an Dritte weiter zu geben.

2 Kommentare

  1. Clara

    Guter Tipp mit dem im Schritt den Hang runter gehen und ab und zu zum Halten durchparieren! So werde ich meiner kleinen Araber Stute mal wieder eine kleine Dressuruebung unterjubeln ohne dass sie es merkt:) Danke Marion fuer all die einfachen aber unheimlich hilfreichen Tipps zum Training mit meiner kleinen schwarzen Perle.
    Heute war mal wieder ein Tag an dem das reiten so schoen und leicht war, dass ich mich wirklich zwingen musste aufzuhoeren!! Danke fuer dein tolles coaching!!

    Antworten
    • Marion Irmer

      Es freut mich, dass Du mit den Tipps etwas anfangen konntest! Für gutes dressurmäßiges Arbeiten braucht man nämlich nicht unbedingt eine Halle oder einen Reitplatz!

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert